Unser Flug nach Sydney hat eine Stunde Verspätung. Wir bummeln müde auf dem Airport herum und geben unsere letzten Dollar für Kaffee und T-Shirts aus. Bei unserer Ankunft in Sydney sind wir zunächst überzeugt, in Peking o.ä. gelandet zu sein. Wir fühlen uns einsam und aussätzig zwischen gefühlten Millionen von Chinesen, die, ganz wie es so ihre charmante Art ist, sich arrogant und ignorant, drängelnd, schreiend und spuckend durch die Gänge des Flughafens wälzen.
Die Zollkontrolle passieren wir erstaunlich schnell und voellig komplikationslos. Wir haben mit der freundlichen Zollbeamtin mehr über das Angeln und Xavi gesprochen, als dass wir kontrolliert wurden.
Das Wetter ist auch hier erstmal ganz schoen trübe. Aber als wir im Zentrum aus der Bahn aussteigen, lacht bereits die Sonne und es ist sommerlich warm. Keine fünf Minuten Fußweg entfernt, befindet sich unser Hostel. Wir checken ein und ruhen uns erstmal ein wenig aus.
Am Nachmittag buchen wir als erstes einen Ausflug in die Blue Mountains und den Featherdale Wildlife Park für den folgenden Tag. Dann stürzen wir uns ins Getümmel. Sydney ist wunderbar. Wir bummeln durch die sonnige quirlige Stadt und machen uns auf den Weg nach Darling Harbour, wo es am Samstagabend immer gratis Feuerwerk gibt.
Im Anschluss an das Feuerwerksspektakel gibt es auf dem Platz noch eine super Show von in jeder Hinsicht total umwerfenden Typen aus L.A., die eine fantastisch akrobatische Breakdance Performance auf der Straße ohne Netz und doppelten Boden aufführen. Dazu geniale Musik und, manchmal mehr, manchmal weniger freiwillige, Mithilfe aus dem Publikum. Wir sind voellig fasziniert und stehen, im Rhythmus tanzend, noch mindestens eine Stunde dort. So was haben wir noch nicht gesehen… Alle geben am Ende großzügige Spenden. Leider haben wir keine Bilder oder Videos davon – echt schade.
So, nun schon ziemlich müde und geflasht von der Flut der neuen Eindrücke und den Menschenmassen, die einen nach der fast immer menschenleeren Landschaft in Neuseeland und -dem gegen Sydney auch noch ziemlich piefig popligen- Auckland, geradezu erschlägt, bummeln wir zu Fuß nachhause. Xavi hält super durch. Wir sind stolz auf ihn, wie auch er diese nicht enden wollenden Reize aufnimmt ohne zu murren, obwohl er jetzt auch schon total müde ist und nur noch heim will. Es ist bereits Mitternacht als wir unser Hostel erreichen und wir fallen alle ziemlich umgehend tot ins Bett.
Um sechs Uhr klingelt bereits der Wecker. Wir frühstücken schnell und werden dann von John, unserem Guide für den heutigen Tag, abgeholt. Nach einiger Wartezeit, einem Autotausch und dem Aufpicken weiterer Teilnehmer, kutschiert John 19 Leute raus aus Sydney Richtung Blue Mountains. Wir machen einen kleinen Stopp und schauen uns das Olympiagelände an, bevor es weiter zum Feathedale Wildlife Park geht, wo wir die nur hier heimischen Tiere wie verschiedene Känguruarten, Wombats, Koalas, Tasmanische Teufel (dieser nachtaktive Geselle hat aber leider irgendwo versteckt geschlafen…), Emus und anderes Feder-, Schlangen- und Echsenviehzeug anfassen und bestaunen wollen.
Weiter geht es in die Blue Mountains. Sie heissen so wegen der Ausdünstungen der Eukalyptuswälder, die die gesamte Umgebung in ein dunstiges Blau tauchen.
Auf unserem Rückweg liefert John uns an der Fährstation von Parramatta ab, von wo aus wir mit einer Katamaranfähre (mit gefühltem Warp-Antrieb) bis zum Circular Quay fahren. Eine tolle Fahrt und ein super Ausklang für diesen Ausflugstag. Obwohl, noch ist der Tag nicht ganz vorbei…
Wir spazieren zur Oper und schauen dem geschäftigen Treiben und den vielen Menschen zu, die ihren Feierabend und den Sonnenuntergang in den Bars rund um die Oper genießen. Vorbei am Government House laufen wir durch den Botanical Garden zurück zum Hostel.
Auf dem Weg sehen wir riesige Fledermäuse und wieder haufenweise Kakadus. Es macht großen Spaß hier zu laufen, es gibt so unendlich viel zu sehen.
Am nächsten Morgen sind wir bei Ini, Elmar und Amira zum Frühstück verabredet und werden pünktlich von der lieben Ini abgeholt, deren zwei Jahre hier in dieser schoenen Stadt sich langsam dem Ende nähern. Erstmal geht es jedoch noch -unfassbar aber wahr- zu ALDI,
danach frühstücken wir standesgemäß und ausgiebigst im aktuellen und traumhaften Domizil der drei.
Am Nachmittag fahren wir dann an den Bronte Beach zum baden. Das ist aber wegen zu starker Stroemung und zu hohen Wellen eigentlich verboten. Die Lifeguards posauenen es mehrfach durch ihr Megafon, doch irgendwie hält sich keiner so richtig daran. Wir stellen uns in die Brandung und werden schon zwei Meter weit vom Ufer von den Wellen brutalst umgeworfen. Die Wucht ist wirklich heftig.
Es ist so schoen und wir haben uns so viel zu erzählen, dass wir beschließen bei den Dreien zu übernachten. Elmar bringt lecker Fleisch fürs Barbi mit, wir kaufen Wein und genießen den Sonnenuntergang von der fantastischen Terrasse. Es wird ein langer wundervoller Abend.
Morgens um halb vier werde ich unsanft geweckt, als ein großes Possum auf der Palme, die direkt an der Hauswand und neben dem offenen Fenster steht, herum- und dann auf das Hausdach klettert und dann über uns hin und her läuft. Im Gegensatz zu Neuseeland, wo die Viecher standrechtlich erschossen, absichtlich überfahren o.ä. werden, da sie eine Pflanzenfresserplage sind, sind sie in Australien geliebte, gehegte und geschützte Tierchen, die sich ungehindert bewegen koennen…
Ein zweites Mal frühstücken wir zusammen und machen uns dann mit Ini auf nach Manly. Mit der Fähre setzen wir von Circular Quay über und genießen die Fahrt und den Ausblick.
Shoppen und Strand sind hier angesagt und dann noch ein wenig Schnorcheln im Marine Reserve des benachbarten Shelly Beach. Das Wasser ist heute bedeutend ruhiger und wunderbar klar.
Nach einem wieder mal fantastischen Tag nehmen wir abends den Bus und fahren über die Harbour Bridge
zurück ins Zentrum. Wir bummeln erneut zu Fuß heimwärts und wieder gibt es so viel zu sehen
und Chinese New Year ist überall…
Wir trinken noch ein letztes Absackerbier mit Ini auf der lauschigen Dachterrasse unseres Hostels
und dann folgt – wieder mal – ein Abschied. Vielen Dank Ihr Lieben für alles! Wir haben die Zeit mit Euch wirklich sehr genossen und freuen uns auf das Wiedersehen in Berlin!!!
Es ist bereits Mitternacht als wir für ein paar Stunden, nachdem wir die letzten Plünn gepackt haben, zur Ruhe kommen. Um halb sechs klingelt der Wecker, schnell noch einen Kaffee und da kommt auch schon der Airport Shuttle, um uns abzuholen.
Bye, bye Sydney, wir kommen auf jeden Fall irgendwann mal wieder!!!! Aber jetzt geht’s erstmal auf nach Bangkok!