Wir verabreden uns zur Womo-Übergabe in einem Vorort von Auckland, was nach etwas chaotischem Hin und Her letzten Endes auch reibungslos über die Bühne geht. Anschliessend lassen wir uns von unserem Abholer noch mit Sack und Pack in unser naechstes Domizil nach Parnell kutschieren, einem mittlerweile sehr hippen und teuren, zentral gelegenden Stadtteil, das mich wegen der extrem steilen Strassen sehr an Gracia in Barcelona erinnert.
Das Hostel ist zwar ziemlich runtergerockt, aber sauber und mit eigenem Kühlschrank im Zimmer.
Wir spazieren nach kurzem Ausruhen ein wenig durch das Viertel und verabreden uns mit Kerry und Stefanie zum Abendessen. Sie kommen pünktlich und lassen ihr Auto bei uns stehen. Wir gehen ganz unspektakulär zum Italiener um die Ecke und im Anschluss sitzen wir noch lange bei uns und quatschen. Zum Abschied geben wir den Beiden noch viel Ballast in Form von Angelkram und Tupperware, Lebensmittel, etc. zur weiteren Verwendung mit.
Am nächsten Tag, perfektes Shoppingwetter. Wir spazieren durch das Zentrum und landen bei einer Autogrammstunde der Rugby-Ligaspielgruppen anlässlich der Auckland Nines. Was für ein Ansturm bei den prominenten Spielern DES Nationalsports schlechthin, und dabei null Polizei oder Absperrungen noetig, alles super friedlich und nix außer froehlicher Begeisterung – wäre bei unserer Fankultur in Deutschland leider voellig undenkbar…
Danach schicke ich die Jungs zu einem indischen Friseur, der sein Handwerk leidlich beherrscht und nur halb so teuer ist, wie die Einheimischen.
Frisch geschoren geht es erstmal was essen und dann in die Nationalgalerie. Ein schoenes Gebauede und interessante Ausstellungen von nationalen Kuenstlern und auch anderen Beruehmtheiten, die zeitweise in Neuseeland gelebt haben.
Durch den schoenen Albert Park und die Domain spazieren wir im Regen zurueck in unser Hostel.
Wir packen unsere Sachen, verdrücken ein letztes riesiges Steak und leckeren neuseeländischen Champagner. Die restlichen Lebensmittel lassen wir zurück. Auch nach Australien darf man keine Lebensmittel einführen, außer im Duty Free gekaufte…
Am nächsten Morgen ist die zwei Tage zuvor bestellte Taxe nicht zur verabredeten Zeit da. Dinge, die die Welt nicht braucht, wenn man einen Flieger bekommen muss und die Hostel-Rezeption noch nicht besetzt ist. Mit meinem allerletzten Mobilfoncredit hake ich nach. Einer Intuition folgend hatte ich mir glücklicherweise am Vortag noch die Nummer des Taxiunternehmens geben lassen… Ich erkläre den Sachverhalt und die gebotene Eile und ploetzlich ist die Verbindung unterbrochen. Kein Credit mehr. Es regnet. Die Zeit läuft. Doch das Schicksal -oder wer auch immer- hat ein Einsehen mit uns und zehn Minuten später kommt ein super sympathischer und gutgelaunter indischer Taxifahrer, der uns zum verabredeten Preis pünktlich abliefert. Er erzaehlte uns, dass er bereits am Vortag um zehn vor sieben auf Leute aus Room 4 gewartet hätte und keiner kam, weswegen er nach der aktuellen Order kurzfristig versucht war, das als Scherz zu deuten und gar nicht erst hinzufahren… Tja, unsere Zimmernummer, aber falscher Tag und falsche Uhrzeit – das hat dann wohl die Chinesentrulli an der Rezeption verpatzt, einen Tag später und six fifteen, nicht six fifty. Beinah wäre es schiefgegangen und nun macht der immer heftiger werdende Regen es uns noch leichter, uns zu verabschieden.